Königskerzen Vielfalt

Königskerzen Vielfalt

Großblütige Königskerze

Eine Pflanze für jeden Naturgarten sind die vielfältigen Königskerzen.

Wer kennt sie nicht, die hochaufragende Gestalt, meist an eher unwirtlichen Plätzen, auf Schutthalden, an schottrigen Straßenrändern und – vermehrt – nun auch neu entdeckt in naturnahen Gärten. Meist um die Sonnenwende beginnt sie zu blühen. Mehr über die Königskerze und ihre Familie, die Braunwurzgewächse, Scrophulariceae, könnt ihr in einem gesonderten Artikel nachlesen.

Ein paar Merkmale hier kurz zusammengefasst: im ersten Jahr erscheint die Rosette mit den meist pelzigen Blättern, im zweiten Jahr die Überraschung, welche der vielen Königskerzen ist bei mir im Garten wohl aufgegangen? Dafür biete ich euch Beispiele mit einigen Bildern dazu an.

Die am Stängel herablaufenden Blätter leiten das Regenwasser ab und durch die starke Behaarung sind sie vor Sonneneinstrahlung gut geschützt.

Diese drei Bilder zeigen die wohl imposanteste unserer heimischen Königskerzen, nämlich die Großblütige Königskerze, Verbascum densiflorum. Beim Blick in die Einzelblüte sieht man deutlich die „Flaschenbürstchen/Pfeifenputzer“ nämlich die stark behaarten Staubfäden, bei den 5-blättrigen Königskerzen sind meist zwei eher glatt und verlängert, drei Staubfäden stark behaart und etwas kürzer. Meistens auch noch deutlich gefärbt, je nach Art.

Zu stattlicher Höhe in meinem Garten entwickelte sich vor zwei Jahren Verbascum thapsus, die Kleinblütige Königskerze, wie alle Königskerzen zweijährig, 3 der 5 Staubfäden sind weißwollig, die Pflanze ist filzig behaart, Stängel mehrfach verzweigt. Was man gut sieht, sind die herablaufenden Blätter, die dazu dienen, das Wasser zu den Wurzeln zu leiten. Sie liebt eher Schuttplätze, Ödflächen, aber ich habe sie als Rosette einfach an den Zaun hinter meine Rispen-Hortensie gesetzt und da musste sie sich halt anstrengen, um sie zu überragen. Diese Königskerze ist der Lieferant für unzählige Husten- und Brusttees.

Mehlige Königskerze, Verbascum lychnitis, auch als Lampen-Königskerze manchmal bezeichnet; die Blüten hellgelb, knäuelig angeordnet, Blütenstand verzweigt, Blätter oberseits kahl, unterseits mehlig, staubig. eher trockene Böden, lychnitis=lychnos=Lampe, aus den haarigen Blättern wurden früher Dochte hergestellt. Man tauchte auch vertrocknete Blütenstängel einfach in Wachs und verwendete sie als Fackeln.

Besonders auffällig, ich treffe sie beim Wandern oftmals an feuchten Buschreihen, ist die Schwarze Königskerze, Verbascum nigrum, Blütenstände mit großen Blüten, die Staubfäden violett wollig behaart, Blätter eher kahl, dunkelgrün, Stängel dunkel, braunviolett überlaufen; Waldpflanze, Wegränder feuchte Böden.

Darf es auch mal etwas anderes als gelb sein? Bitte sehr, die Violette Königskerze, Verbascum phoeniceum, trifft man außer in südlichen Ländern nicht unbedingt im Freiland, jedoch in Gärten, ob die natürliche Art oder Garten-Hybriden, hübsch ist sie allemal, allerdings zarter im Wuchs als die andern Königskerzen.

Nicht zu vergessen, einige Vertreter, die mehr in unseren südlichen Urlaubsländern wachsen, ob gewellte Blätter, wie Verbascum undulatum oder sinuatum, oder sehr, sehr dornige Arten, die als Stachelpolster wachsen, die Blüten jedoch eindeutig als Königskerzenblüten zu identifizieren; zu entdecken gibt es bei den Königskerzen allerortens viel.