Amaryllis, Ritterstern, Hippeastrum

Amaryllis, Ritterstern, Hippeastrum

Im normalen Sprachgebrauch als Amaryllis bezeichnet, ist der Ritterstern (Hippeastrum) die Lieblings-Zimmerpflanze in den Wintermonaten.

Hippeastrum/Syn. Amaryllis, Ritterstern, ist in Südamerika heimisch und mit Dutzenden Züchtungen (vorwiegend holländische Hybriden) eine beliebte Topfpflanze. Mit etwas Liebe und Geduld kann man jahrelang seine Freude daran haben, wenn sie zu Weihnachten ihre wunderschönen Blüten öffnet. Sie gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae); Nur so nebenbei erwähnt, unsere heimischen Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen oder Narzissen gehören in die gleiche Pflanzenfamilie.

Damit man sehr lange an seinem Ritterstern Freude hat (meine Mutter hegte die ihren über Jahrzehnte!) stelle ich euch einen kleinen Pflegekompass ein.

Amaryllis besser gesagt Ritterstern

Wir sagen allgemein Amaryllis dazu, doch es geht dabei um zwei nach Herkunft und Lebensbedingungen verschiedene Pflanzengattungen: Hippeastrum, Ritterstern und Amaryllis oder Belladonnalilie. (Den Namen Amaryllis, eine Schäferin der antiken Mytholgie, verdankt sie Linné. Anfang des 20. Jdts entstand ein Streit, welche der zwei Gattungen nun endgültig „Amaryllis“ genannt werden sollte. Die Entscheidung fiel für die Belladonnenlilie aus und seither muss die andere Gattung, der Ritterstern, mit Hippeastrum vorlieb nehmen.)

Der Ritterstern, Hippeastrum ist zwischen Mexiko/Brasilien/Peru zuhause. Standort sind Steppengebiete oder Waldgebiete mit langen Trockenzeiten! und winterlichen Temperaturen um knapp 15°. Die Gattung Belladonnenlilie, Amaryllis, jedoch kommt aus dem südafrikanischen Kapland.

Die heute angebotenen Rittersterne sind Hippeastrum-Hybriden. Kugelförmige Zwiebeln mit kreisrundem Boden, Blätter 50-70 cm lang, riemenförmig, schmal, erscheinen mit der Blüte und ziehen im Herbst ein. 1-3 Blütenstängel mit mehreren großen Trichterblüten (meist vier an der Zahl) und eine enorme Farbskala sind heute vorhanden. Der Ritterstern ist bei uns eine typische Zimmerpflanze! Eine wunderbare Auswahl findet man davon bei Fluwel. Ganz ehrlich, eine Sorte schöner als die andere.

Amaryllis belladonna hat hingegen eine birnenförmige Zwiebel, schmale dunkelgrüne Blätter, und blüht im Sommer.

Die Blütezeit des Rittersterns fällt in die Wintermonate bei uns. Man kann die Pflanze für ihre Bedürfnisse in drei Phasen einteilen: Wachstumsphase (Frühjahr und Sommer), Ruhephase (Herbst) und Blütephase (Winter)
Beginnen wir mit der Blütephase, denn da bekommen viele Pflanzenfreunde ihren Ritterstern/Amaryllis zum ersten Mal geschenkt.

  • Blütephase (Winterzeit): Beginnt der Blütenstängel aus der Zwiebel auszutreiben, bei Temperaturen um die 20°, braucht die Pflanze regelmäßig Wassergaben. Entweder über den Untersetzer oder wenn die Zwiebel, wie neuerdings beliebt, mit Wachs überzogen ist, dann regelmäßig besprühen; es gibt auch spezielle Pflanzgläser dafür, wo die Zwiebel aufliegt und nur ihre Wurzeln ins Wasser reichen. Beginnt sich die Blüte zu entfalten, sollte man die Pflanze etwas kühler stellen, dann hält die Blüte oft bis Februar. Nach dem Verwelken (Eintrocknen lassen) kann man den hohlen Stängel abschneiden. Die austreibenden Blätter aber bitte ja stehen lassen. Das Eintopfen, sollte man eine neue Zwiebel haben, kann mit Ende Februar/März erfolgen. Die Zwiebeln sollten nur etwa zur Hälfte in der Erde (Dränage, lehmig humose Erde) stecken.
  • Wachstumsphase (ab Februar bis Sommer): Die Sommerpflege sieht in etwa so aus – an einem sonnigen, luftigen Platz, gerne ab Mitte Mai auch draußen, die Zwiebel mit den ausgetriebenen Blättern immer gleichmäßig gießen und düngen. Die Zwiebel muss sich wieder füllen können. Normalerweise nimmt die Zwiebel über den Sommer etwa 1-2 cm an Dicke zu.
  • Ruhephase (Herbst): Ab Ende August das Gießen vermindern, dann ganz einstellen. Innerhalb von 4 – 6 Wochen ziehen die Blätter ein. Nun sollte man die Pflanze an einen kühlen und dunkleren Ort bringen. Diese Ruhephase, also eine Art südamerikanischer Winter bei etwa ma. 15°, braucht die Zwiebel um neu auszutreiben. Diese Ruhezeit muss man ihr lassen. Erst in Richtung Dezember wieder angießen und heller und wärmer stellen. Man sollte die Zwiebeln nur etwa alle drei, vier Jahre wieder neu austopfen. An der Basis bilden sich manchmal auch kleine Brutzwiebeln, diese kann man ab einer Größe von 2-3 cm von der Mutterzwiebel abtrennen und neu eintopfen. Es dauert jedoch ein paar Jahre bis diese Zwiebeln blühfähig sind.

Man kann den Ritterstern übrigens auch bestens in Hydrokultur halten.

Mein Tipp: Werfen Sie einen Blick auf die Fluwel-Website und bestaunen Sie das breite Sortiment. Ich mag sehr gerne die etwas zarteren Sorten, wie etwa „Amadeus Candy“ oder „Apple Blossom“, aber auch die apricotfarbenen Sorten finde ich wunderschön. Alles Geschmackssache. Viel Freude mit eurer Amaryllis/eurem Ritterstern und auf ein langes Pflanzenleben.