Kastanie – Maroni – alles gleich?

Kastanie – Maroni – alles gleich?

Im volkstümlichen Sprachgebrauch sind beides „Kastanien“, auch wenn die Edelkastanien, die Maroni, eindeutig besser munden.

Edel-Kastanie, Castanea sativa, ist der Baum aus südlichen Ländern, der uns die wunderbar wärmenden „Maroni“ liefert. Die Hülle, der Fruchtbecher, ist kugelig mit vielen harten Stacheln, und enthält meist 3 glänzende Früchte. Kommt allerdings auf die Sorte an, und davon gibt es zahlreiche mal mit kleineren, mal mit größeren „Nüssen“. Der Baum wird bis zu 35m hoch, also auch mit Klimaerwärmung gerechnet, nicht unbedingt gartengeeignet. Die Edelkastanie gehört in die Familie der Buchengewächse (bot. Fagaceae).

Eine Verwechslung beim flüchtigen Blick auf die stachelige Hülle mit einer Buchecker, der Fruchthülle von der Rotbuche, Fagus sylvatica, soll schon mal vorkommen. Allerdings sind deren Fruchthüllen weichstachelig und die Bucheckern sind eindeutig 3kantig.

Buchecker (pixabay-Paul_ Henry)

Die Kastanie ist übrigens eine Nuss(frucht), nur für die ganz Neugierigen.

Mehr zu den Nüssen …

Am besten schmecken die gebratenen/gerösteten Maroni an den vielen Maroniständen im Winter, auch wenn man sie noch so gut versucht im eigenen Backrohr oder auf der Herdplatte zuzubereiten, das Aroma der Kastanien/Maronen aus den Kesseln ist einfach besser.
Und so – die nachfolgenden Bilder, kann ein richtig uralter Kastanienbaum (1600 gepflanzt) aussehen.

Die Rosskastanie, Aeculus hippocastanum, gehört – Unterfamilie Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae) in die Pflanzenfamilie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Auch sie wird gehörig hoch, an die 25 m, typisch für sie sind die gefingerten Blätter und die erst grünstacheligen, später etwas ledrig werdenden braunen Hüllen mit meist 2 glänzend braunen Früchten; beliebt als Bastelmaterial für Kinder. Die Rosskastanie ist als Alleebaum sehr beliebt, allein schon wegen seiner roten oder weißen Blüten in aufrechten Trauben. Rosskastanien schmecken sehr bitter, sind also medizinisch sehr wohl in Gebrauch, aber als leckere Speise kann man sie wirklich nicht bezeichnen.

Den Namen „Rosskastanie“ erhielt sie allerdings nicht, weil Pferde, also Rosse oder Rösser, sie so gerne fressen, sondern weil die Narben der abfallenden Blätter einem Pferdefuß ähneln; hippos=Pferd.