Sumpfdotterblume

Sumpfdotterblume

Caltha palustris, die Sumpfdotterblume (Syn. Kuhblume/Schmalzblume/Butterblume), ein wasserliebendes Geschöpf.

Die Sumpfdotterblumen-Wiesen

Für das Jahr 2024 wurden die Sumpfdotterblumen-Wiesen als Pflanzengesellschaft des Jahres ausgewählt. Sie zählen zu den durch Flächenrückgang besonders bedrohten Pflanzengesellschaften Deutschlands. Es sind deshalb dringend Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung notwendig. Der Vorstand der floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft hat dazu eine ausführliche Publikation in der Zeitschrift Tuexenia erstellt.

Nur kurz aufgezeigt, dieser Wiesentyp wird als Extensive Feuchtwiese bezeichnet;

extensive Feuchtwiesen sind arten- und blütenreiche Wiesen, bei denen durch Staunässe oder Quellaustritte eine sehr hohe Bodenfeuchtigkeit vorherrscht. Meist werden diese Wiesen einmalig oder gar nicht gemäht. Nur mäßig beweidet, sodass es zu keiner nachhaltigen Schädigung der Pflanzendecke kommt. Dadurch, dass diese Wiesen oft in Bach- und Flussauen liegen, ist die Nährstoffsituation in der Regel recht günstig, d.h. das Gewässer sorgt bei Überschwemmungen für Nährstoffeintrag.

Die Sumpfdotterblume, Caltha palustris, oftmals auch noch als Butterblume bezeichnet (Artikel: Butterblumen) oder auch als Kuhblume/Schmalzblume, gehört in die Familie der Hahnenfußgewächse. Ihre Blütezeit ist im Frühjahr, April, Mai, eine Nachblüte im September ist möglich. Die 2-3 cm breiten dottergelben (Name!) 5-zähligen Scheibenblüten mit zahlreichen Staubblättern sind ein reiches Buffet für bestäubende Insekten. Die sattgrünen Blätter sind herz- oder nierenförmig.
Sie ist eine Pflanze der Sumpfwiesen, Quellfluren, Bachauen und Auwälder und steigt bis 2.400m. Auch wenn ihr das Wasser bis zum Hals steht, macht ihr das wegen der hohlen Stängel, welche Luft speichern, nichts aus. Ihre Balgfrüchte, die sich sternförmig öffen, sind an die Verbreitung durch das Wasser optimal angepasst: erst durch Regen oder andere Wasseraufnahme öffnen sich die Balgfrüchte. Die geöffneten Bälge bilden quasi eine Schüssel (lat. calathus=Schüssel) für die Regentropfen; dabei werden die einzelnen Samen ausgeschwemmt und so verbreitet = Regenschwemmlinge. Eine zweite Verbreitungsform erfolgt als Schwimmer = Nautochorie.

Nahe Verwandte, mit denen sie öfter verwechselt wird sind der Winterling (Eranthis hyemalis), Blätter geschlitzt, im zeitigen Frühjahr und wesentlich kleiner und die größere prächtige Erscheinung der Trollblume (Trollius europaeus), deren Blüte immer kugelig bleibt.

Die Pflanze ist, wie fast alle Hahnenfußgewächse, schwach giftig (Alkaloide und Saponine). Auch wenn es von alters her Rezepte für eingelegte Blütenknospen (falsche Kapern) gibt, sollte man die Anwendung auf äußerliche Verwendung (Umschläge) beschränken, sonst ist das Bauchgrimmen vorprogrammiert.

Die Sumpfdotterblume im eigenen Garten

Im Mai/Juni kann man neue Pflanzen gut im Wassergarten anpflanzen. Was sie braucht ist flaches Wasser oder sehr feuchter Boden. Ihr reiches Angebot an Blütenpollen macht sie wertvoll für die Insekten, wie Schwebfliegen, Käfer, Bienen und sogar einen spezialisierten Kleinschmetterling,

die Urmotte (Micropterix calthella), der keinen Saugrüssel besitzt, aber die Pollen abkaut. Ein sehr kleiner Schmetterling, 7-10mm, die Flügel grüngolden, Stirn mit gelbem Haarschopf. Meist sitzen sie zu mehreren Faltern auf den diversen Hahnenfußgewächsen, aber eben mit Vorliebe auf den Sumpfdotterblumen.

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