Mai klingt immer noch nach Wonnemonat und da passt das niedliche weiße Glöckchen wunderbar dazu. Auch sein Duft, der für eine große Vielfalt an Parfüms verwendet wird. Die Maibeere bildet ihre ersten Früchte aus und der namentlich mit Mai verbundene Käfer brummt uns ins Ohr und so einige Mai-Vertreter mehr habe ich gefunden.
Das Maiglöckchen/Maiblume: Convallaria majalis
Schon seit dem Mittelalter hat sich das Wildpflänzchen in die Bauerngärten eingeschmuggelt. Vorwiegend wegen seines Duftes war es so beliebt. Es ist seither Symbol für Glück, Liebe und Unschuld, Reinheit und deshalb fast unentbehrlich für den Brautstrauß bei Maihochzeiten. Einen genaueren Steckbrief findet ihr hier.
In Frankreich ist es übrigens Brauch kleine Maiglöckchensträuße als Glücksbringer zu verschenken. Das Maiglöckchenhähnchen, Lilioceris merdigera, ein knallroter Käfer, liebt das Maiglöckchen sowohl als Futterpflanze für die Nachkommen als auch für den Knabberkäfer selbst.
Nur soviel … wer Maiglöckchen im Garten hat, aber auch begeisterter Fan vom Bärlauch (als Speise) ist, der sollte sich bitte nur für eines von beiden entscheiden, sonst landet er möglicherweise im Krankenhaus. Und wer kleine Kinder im Garten herumtollen hat, der schneidet vorsorglich die verblühten Stängel ab, noch bevor sich die verlockenden roten Beeren bilden. Dann haben alle sorglos Freude mit diesem Frühlingsblümchen.
Als Maienröslein gibt es gleich mehrere Vertreter: einmal eine Rose, Rosa majalis, und dann auch noch eine Nelke, die Karthäusernelke, die mancherorts auch Maienröslein genannt wird. Weitere Maiblumen sind noch das Schattenblümchen (Maianthemum bifolium) und das Maikraut/der Waldmeister (Galium odoratum), der zur Maibowle benötigt wird. Nicht zu vergessen bei den Pflanzen möchte ich auf den Maibaum, der eine Birke mit jungem Laub ist.
Das lateinische Wort majalis=ist dem Mai zugeordnet, bedeutet also im Mai blühend:
- Convallaria majalis Maiglöckchen
- Dactylorrhiza majalis Breitblättriges Knabenkraut
- Odontoglossum majalis ebenfalls eine Orchidee
- Rosa majalis Zimtrose
- Sisyrinchium majalis Binsenlilie
- Maianthemum Schattenblümchen
Die Maibeere, Lonicera caerulea var. camtschatica,
hat sich, zumindest in meinem Garten, als unentbehrlicher Beerenstrauch etabliert; im zeitigen Frühjahr wichtig für die Hummeln und später für uns Menschen und für die Jungvögel bei den Amseln als leckeres Dessert. Leicht zu halten, frostresistent, reich blühend und auch reichlich fruchtend. Mehr dazu findet ihr hier.
Maikäfer, Feldmaikäfer /Großer Maikäfer (Melolontha melolontha),
der bekannteste Käfer überhaupt, der bis 3 cm groß wird. Typisch sind die dreieckigen weißen Flecken am schwarzen Körper und kräftig braun glänzende Flügeldecken. Früher gefürchtet, ob der gefräßigen Engerlinge, die den Landwirten ganze Landstriche verwüsteten, ist er heute auch schon in die Reihe der gefährdeten Arten einzugliedern. Leicht hat er es wahrlich nicht, sieht man seinen Lebenszyklus an:
- 14 Tage bis 4 Wochen als Käfer
- 3 bis 4 Wochen als Ei
- 3 Jahre als Engerling
- 4 bis 8 Monate Verpuppung
- im Spätherbst schlüpft der Käfer, bleibt aber bis Anfang Mai noch in seiner Erdhöhle.
- Maikäferporträt hier nachzulesen.
- und die berechtigte Frage: Maikäfer, fliegst du noch?
Halt, da habe ich doch glatt einen tierischen Mai-Vertreter übersehen, den Maivogel.
Dieser Tagfalter, Euphydryas maturna, seine Eiablagepflanze ist übrigens die Esche, ist allerdings sehr selten.
Das waren die wichtigsten Mai-Vertreter, aber kennt jemand auch noch den Maiwurm? Damit ist der Ölkäfer gemeint, blauschwarz und flugunfähig kriecht er wurmmäßig am Boden dahin oder das Maigänschen? Falsch geraten, kein Gössel/Junggänschen ist damit gemeint, sondern ein Fisch, die Elritze. Ach, da gibt es auch noch den Mailing, damit ist auch kein chinesischer Vertreter gemeint, sondern ebenfalls ein Fisch, die Äsche. Bei den Fischen (wahrscheinlich beginnt die angenehme Angelsaison im Mai, denn wie sonst gibt es da so viele Mai-Fische?) tummeln sich die Maifische, Maiforellen, Mairenken und noch der Maikärpfling im Wasser.
Der Maipilz, Calocybe gambosa, ist einer der frühesten Speisepilze im Jahr, allerdings habe ich bisher von seiner Existenz noch nie gehört. Soll auch schwer zu bestimmen sein, d.h. er ist von giftigen Arten (ich nenne da nur den Knollenblätterpilz) nur bei guter Kenntnis zu unterscheiden. Also etwas für Spezialisten.
In diesem Sinne wünsche ich allen Naturfreunden einen angenehmen Mai, ohne Nachtfröste, böse Überraschungen, sondern mildes frühlinggemäßes Wetter.