Blauäugiger Waldportier

Blauäugiger Waldportier

Nein, dieser sitzt nicht im Eingangsbereich eines Hotels, ist auch nicht Star eines *Films, sondern ein großer dunkelbraun gefärbter Augenfalter. Dieser hier hat noch dazu „blaue Augen“ auf seinen Flügeln.

Blauäugiger Waldportier

Die Waldportiers gehören zu unseren größten Augenfaltern (Satyrinae).
Der Blauäugige Waldportier, auch noch Blaukernauge und Riedteufel genannt, (Minois dryas), hat nicht nur einen mythologisch anmutenden Namen, Minois, Dryas=Dryaden, sondern auch im Deutschen fast sagenhaft anmutende Namen.
So geht der Riedteufel etwa auf seine Augenflecken zurück, die im Ried/Moorgebieten leuchten und möglicherweise irgendwelche Riedgeister darstellen. Wer weiß? Immerhin spukt es bekanntlich im Moor.

Weitere Waldportiers sind u.a.:

  • Kleiner Waldportier (Hipparchia alcyone)
  • Großer Waldportier (Hipparchia fagi)
  • Weißer Waldportier (Aulocera circe)
  • Ockerbindiger Waldportier (Hipparchia semele)
  • Felsen-Waldportier (Chazara briseis)
Waldportier/Riedteufel/Blaukernauge

Der Riedteufel/Blauauge/Blaukernauge/Blauäugige Waldportier nutzt in Raupengestalt bevorzugt Gräser, vorwiegend die Pfeifengras-Streuwiesen. Manchmal ist er auch auf Magerrasen zu finden. Seine Raupen (typisch das gegabelte Ende) verwerten den eher mageren Nährstoffgehalt dieser Gräser zur Hauptwachstumszeit optimal aus und wenn zur Blütezeit der Gräser die Blätter zu welken beginnen, ist es für die Raupen an der Zeit sich zu verpuppen.
Die Falter wiederum fliegen im Spätsommer auf violett: von Wasserdost bis zum Sommerflieder, von Astern bis Teufelsabbiss.
Die Weibchen streuen auf einem hohen Grashalm sitzend ihre Eier im Herbst einfach so in die Vegetation, in der Hoffnung, die winzigen Räupchen können in der Bodenstreu den Winter überstehen und im Frühling sich dann wacker „Durchfressen“als Raupe Nimmersatt.

Junge Raupen (braun, hell-dunkel gestreift) sind tagaktiv, ältere futtern nur mehr nachts. Sie verpuppen sich im absterbenden Gras in einem dünnen Gespinst. In manchen Gebieten ist dieser Augenfalter bereits stark gefährdet.

*Film: der Nachtportier

Hier zum optischen Vergleich noch ein anderer Augenfalter, der „Braune Waldvogel“ (Aphantopus hyperanthus).

Eines der vielen tollen Sachbücher zum Thema Schmetterlinge, das ich empfehlen kann, ist dieses:

Wer sich mehr für das Ried/ sprich Moor interessiert, der findet hier viele interessante Fakten:
Moor/Niedermoor/Ried/Sumpf


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