Weil an vielen Plätzen bereits im März seine leuchtenden Blüten unter Büschen oder entlang von Wegrändern, Bachrainen leuchten, hat das „Wohlriechende Veilchen“, Viola odorata, auch noch den Beinamen März-Veilchen.
Das bescheidene Wildblümchen aus der Familie der Veilchengewächse, Violaceae, blühend meist von Ende Februar bis Mai und hat schon Dutzende Dichter inspiriert. Bei den Griechen galt es als Totenblume und wurde den Toten beigelegt, bei den Germanen wurde beim Fund des ersten Veilchens ein Frühlings-Freudenfest gefeiert.
Die leuchtend veilchenblauen Blüten erscheinen vor den Blättern, sind aber steril, erst die unscheinbaren *Nachblüten bilden die typischen dreiteiligen Fruchtkapseln aus.
Veilchen verbreiten sich auch gerne durch Wurzelausläufer mit Tochterrosetten, welche dann im Folgejahr erstmals blühen. Mancherorts sind die Blüten des Veilchens aber auch weiß. Veilchen sind Kaltkeimer und die Samen sollten immer leicht bedeckt werden.
*Oft sind die Blüten dimorph, die kleistogamen (geschlossenbleibenden) Blüten entwickeln sich später als die chasmogamen (sich öffnenden)
Unterschiedliche Veilchenarten
Auch als Heilpflanze wird und wurde das Veilchen geschätzt. Tee wird aus Blättern und Blüte gebraut; der Wurzelstock ist auch medizinisch verwertbar, er ruft leichten Brechreiz hervor; also nichts für Laien-Heilkräuterhexen.
Die Verwechslungsmöglichkeit mit anderen Veilchenarten ist groß … :
- Viola odorata (Märzveilchen, Wohlriechendes Veilchen) gegen Viola canina (Hundsveilchen, geruchslos),
- Viola hirta (Rauhaariges Veilchen, Blätter unterseits behaart), die vom Märzveilchen sind dagegen unterseits glänzend,
- Viola reichenbachiana (Waldveilchen, geruchlos, in Laub- und Mischwäldern),
- Viola riviniana, (Hain-Veilchen, Blüten blasser).
Für Insekten, wie etwa die ganz frühen Wildbienen, etwa Osmia, sind die Veilchenblüten eine ganz wichtige Nektar- und Pollenquelle, viele Raupen von Tagfaltern schätzen die Blätter hingegen als Futterpflanze.
Die Blüten von Viola odorata enthalten ein wohlriechendes ätherisches Öl, das sowohl in der Kosmetikbranche als auch in der Pflanzenmedizin bereits seit Langem verwendet wird. Die Samen des Veilchens sind mit einem nährstoffreichen Ölkörper ausgestattet und werden daher gerne von Ameisen verschleppt und solcherart weiter verbreitet.
Wer sich gerne „naschend“ an Wildblumen bedient, kann problemfrei Blüten oder Blütenknospen verspeisen. Oder als essbare Dekoration verwenden.
Verwandte des „Blauen Veilchens“ sind u.a. Wildes Stiefmütterchen, (Viola tricolor), Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis) und Hornveilchen (Viola cornuta), und das alpin vorkommende Gelbe Veilchen, Viola bicolor.
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