Selten zu sehen, der Waldfalter mit den schillernd (Name!) metallisch blau-lila Flügeln.
Die prächtigen Schillerfalter (Apatura) , der Große Schillerfalter (Apatura iris) und der Kleine Schillerfalter (Apatura ilia) zählen zu den attraktivsten Schmetterlingen in unseren Wäldern. Beide Arten haben metallisch blau bis lila schillernde Flügel, die sich je nach Lichteinfall verändern. Leider, wie so oft im Tierreich, ist das große Schillern nur den Männchen vergönnt, die Weibchen sind eher unscheinbar.
Dieses Farbspiel nennt sich „Strukturfarbe“, weil sie durch winzige Luftkammern in den Schuppen entsteht. Im richtigen Lichteinfall metallisch blau oder lila, sonst stumpf braun. Und zur Ernährung, bunte Blüten sind den Faltern sozusagen „wurscht“, denn sie stehen auf Fäulnis; also alles was ordentlich stinkt, stinkende Pfützen, Tierkot, verfaulendes Pflanzenmaterial, ist super lecker! Auch wunderbar verschwitzte Sportlerleibchen sind sehr beliebt, erzählen Schmetterlingsfreunde.
Die weniger schillernden Damen allerdings stehen eher auf Süßes.
*eine nette Geschichte zur Entstehung wunderschöner Schillerfalterbilder und dem Lockmittel „faulendes Kotelett“ erzählt Rainer Ulrich in seinem Buch „Schmetterlinge entdecken und verstehen„
Ein wenig zur Namensherkunft: Apatura kommt von einem der vielen Beinamen der Göttin Aphrodite. iris = Bezug auf die Göttin Iris, die Göttin des Regenbogens – die Legende sagt, wenn sie am Himmel fliegt ist ihre Flugbahn der göttliche Regenbogen.
Der Lebensraum der Schillerfalter sind bevorzugt feuchte Waldrandgebiete im Gebirge, auch Auwälder. Sie bewegen sich gerne im Bereich der Baumkronen. Weiden, Sal-Weide oder Zitterpappel, werden für die Raupen benötigt, die anfangs blattgrün sind und zwei Hörner tragen. Sie ähneln so einer Schnecke. Im Herbst wechselt die Raupe auf graubraun und verbringt den Winter in den Ritzen der Baumborke, meist in Nähe einer Blattknospe. Gegen die Kälte dient Glycerin als Frostschutz. Gefahr droht im beginnenden Frühjahr von futtersuchenden Vögeln. Bei Blattaustrieb wechselt die Raupe wieder auf blattgrün. Die Puppen, sogenannte Sturzpuppen, sind grünlich-weiß und sehr gut getarnt. Nach knapp drei Wochen schlüpft der fertige Falter.
Noch ein Buchtipp dazu, weil so ein prächtiger Schillerfalter den Buchdeckel ziert und ihm ein ausführliches Mini-Porträt gewidmet ist:
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