Ringelblume

Ringelblume

Als kleine lange bis in den Herbst blühende Sonne ist sie für jeden Garten ein Gewinn. Ob mit Wassertropfen an einem verregneten Sommertag oder gar mit Eiskristallen als Saum bereits spät im Herbst; allein durch ihre fröhliche gelbe oder orange Farbe erhellt sie das Gemüt.

Die Ringelblume, Calendula officinalis, gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae). Anhand der 3 Zipfelchen der Zungenblüten erkennt der botanisch informierte Laie, dass die Ringelblume zu der Unterfamilie Asteroideae gehört, welche Röhren- und Zungenblüten besitzen. (Kleines Geheimnis: zeigen die Zungenblüten 5 Zipfel, besitzt dieser Korbblütler nur Zungenblüten, auch wenn die Blüten in der Körbchenmitte verdammt ähnlich nach Röhrenblüten aussehen mögen. Sie täuschen Röhrenblüten nur vor.)

Die Ringelblume stammt aus dem Mittelmeerraum, ist seit alters her als Heilpflanze (*officinalis) bekannt und gelangte auch so in die mittelalterlichen Kloster- und später auch Burggärten. Der „Ringel“ im Namen erklärt sich aus der geringelten, sichelförmigen Frucht. Diese deutet wieder darauf hin, dass sie gerne auch durch Tiere verbreitet wird, weil sie so wunderbar im Fell oder Gefieder anhaftet. Der Gattungsname Calendula bedeutet „kleiner Kalender“. Neben Calendula officinalis gibt es auch noch die kleinere, nicht so weit verbreitete Art, Calendula arvensis. Die Meeresstrand-Ringelblume (Calendula maritima) ist nur im Mittelmeerraum heimisch. Die wunderbare Farbe gibt nicht nur den Heiltees Farbe, früher wurde sie auch zur Verfälschung von Safran missbräuchlich verwendet.

Wetterprophet Ringelblume

„Wenn die Ringelblume ihre schönen Blüten versteckt, sich mit Regenwolken bald der Himmel bedeckt!“,das sagte jedenfalls Oma. Und Pfarrer Kneipp nach: „Die Ringelblume hat was Gescheites. Wenn sie morgens nach sieben Uhr noch geschlossen ist, dann regnet es gewiss noch an diesem Tag!“

Als pflanzlicher Hygrometer reagiert die Ringelblume sehr früh auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Um seine kostbaren Blüten und Fortpflanzungsorgane vor zu viel Feuchtigkeit zu schützen, schließt sie eben rechtzeitig die Blütenkörbe.

Die Ringelblume im Garten

Wer sich die Ringelblume als Blütenstaude in den Garten holt (Warmkeimer, Man kann sie aus den Samen ab März im Haus vorziehen oder ab April als Direktsaat am geeigneten Platz ausbringen) der weiß aus Erfahrung, dass man – wie Goethes Zauberlehring – diesen kleinen Geist nicht mehr los wird. Aber das ist kein Problem. Erstens erkennt man die frischen Ringelblumenpflänzchen sehr leicht und kann sie so ausstechen und an einen anderen passenden Ort verpflanzen. Zweitens stören sie keineswegs in den Gemüsebeeten, im Gegenteil, sie verbessern das Bodenklima, weil sie Wurzelälchen wirksam bekämpfen. Also gerne bei Karotten/Möhren, Spinat etc. stehen lassen. Drittens machen sie bis spät in den Herbst, wo alle anderen einjährigen Blumen bereits beleidigt ihre Köpfchen verbergen, immer noch mit Blüten bis spät in den Frost hinein enorme Freude. Borretsch als Begleiter erwärmt das bereits vom nahen Frost geschüttelte Gemüt.

Wie sagte doch ein passionierter Gärtner so schön: Die Ringelblume gehört zum Garten wie der Salat!
Also – einfach wachsen lassen!

Für Insekten sind Ringelblumen eine wahre Weide! Sie bieten sowohl Nektar und Pollen an. Honigbienen, Furchenbienen, Löcherbienen, Schwebfliegen, Bockkäfer, Blattkäfer und zig Schmetterlingsarten besuchen sie gerne. Der Felbe Fleckleibbär, ein Nachtfalter, braucht sie als Futterpflanze für seine Raupen. Als Heilpflanze können Sie die Blüten für Tees sammeln und trocknen, oder eine Ringelblumensalbe zubereiten.

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